Von Andreas Brands ofm

„Wir wollten einfach Danke! sagen…“ Ein Gala-Abend in der Suppenküche der Franziskaner

Zum Gala-Abend waren viele Ehrenambliche Helfer und Spender geladen. Bild von Suppenküche Berlin-Pankow

Erstmalig fand in den Räumen der Suppenküche ein GALA-Abend statt, zu dem die Suppenküche eingeladen hatte. Eingeladen waren die Spender sowie die ehrenamtlichen Helfer, denn wir wollten einfach „danke“ sagen für jede Unterstützung, die der Suppenküche die tägliche Arbeit sichert: durch die finanzielle Unterstützung der Spender und durch das persönliche Engagement unserer Ehrenamtlichen. Der Titel Gala-Abend führte auch zu Verunsicherung, wir konnten aber deutlich machen, dass es nicht um einen roten Teppich ging, um Prominenz oder Kaviar, sondern dass wir uns ganz im Rahmen der Möglichkeiten einer Suppenküche bewegten. Dem Anspruch nach sollte es eine Gala sein, und sie ist es geworden.

Die Räumlichkeiten waren geschmückt, und bis 19:00 Uhr kamen 160 Gäste unserer Einladung nach. Bruder Andreas begrüßte die Gäste und Lea Streisand, die den Abend moderierte – in einer so genialen, einfachen und schönen Weise, die uns alle sehr berührt hat. Danke, Lea, für diesen wunderbaren Dienst.

Im ersten Teil des Abends erfreuten uns die Musiker des Konzerthauses Berlin mit dem Quartett für Klarinette, Violine, Viola und Violoncello von Wolfgang Amadeus Mozart in B-Dur, KV 317 d, es spielten Alexandra Kehrle, Klarinette, Melanie Richter, Violine, Constanze Fiebig, Viola und Hans-Georg Dill, Violoncello. Zwischen den Sätzen Allegro moderato, Andante sostenuto e cantabile und Rondo allegro begrüßte der Leiter der Suppenküche, Herr Bernd Backhaus, die anwesenden Gäste, danach sprach der stellv. Bürgermeister von Pankow, Herrn Vollrat Kuhn, ein Grußwort. Bruder Andreas erzählte ein wenig aus dem Alltag der Suppenküche.

Angesichts des Wetters und der Fülle im Saal konnte das Buffet im Hof der Suppenküche besucht werden. Küchenchefin Rosi und Koch Peetz haben es sich nicht nehmen lassen, alle kulinarischen Gerichte selber vorzubereiten – nach einem ganz normalen Samstag, an dem mittags schon 250 Gäste zum Essen da waren. Kein Wunder also, das es am Abend u.a. auch Gemüsesuppe gab – wie es einer Suppenküche gebührt.

Der dritte Teil des Abends gestaltete sich aus einem gemischten Programm von Geschichten zur Suppenküche, in der vier Personen in besonderer Weise bedacht wurden. Dieser Festakt wurde durch Musik von Florian Glässing und Port Noo künstlerisch untermalt. Mit ihrer selbst komponierten Musik, begleitet von mal kräftigen, mal gefühlvollen Gitarrenklängen und eindrucksvollen Texten, bekamen die Darbietungen einen ganz persönlichen, ja fast intimen Charakter, der die Festlichkeit des Abends unterstrich. Ein besonderer Dank gilt den beiden Künstlern!

Lea Streisand hatte die Aufgabe, vier Menschen zu danken, die der Suppenküche gut tun und durch ihre Arbeit getragen wird: Michaela Arndt wurde auf die Bühne gebeten, um den Dank für Ihr Danke-Schön an die Spender entgegen zu nehmen. Bruder Johannes wurde für seine Verdienste in der Hygienestation mit einer Medaille bedacht, die ihm lebenslanges und kostenloses Eis-Essen im Bürgerpark ermöglicht. Für seinen 14 Jahre andauernden täglichen Dienst an der Brotmaschine wurde Bruder Alfons gedankt, der nun mit einem neuen Rucksack mit dem Logo der Suppenküche durch Berlin radeln kann. An die über 2,46 Millionen Portionen Suppe, die Rosi Skupin in mehr als 26 Jahren in der Suppenküche gezaubert hat, reicht kaum eine andere Köchin Berlins heran. Für ihren Dienst wurde ihr mit großem Applaus gedankt, und auch Koch Peetz, ihr langjähriger Mitstreiter am Herd und zukünftiger Ehemann, durfte auf der Bühne nicht fehlen.

Die anfängliche Aufregung war verflogen, ein wunderbarer Abend ging zu Ende. Danke allen, die mit vorbereitet haben, danke allen, die im Hintergrund mit angepackt und gearbeitet haben, danke für die Gestaltung des Tischschmucks von Bruder Gregor, danke der Thekenmannschaft unter dem kenntnisreichen Blick von Benedetta Severi. Ob ein zweiter Gala-Abend folgt oder ein anderer Event im Saal der Suppenküche stattfinden wird, das wird die Zukunft zeigen.

Die Gäste der Suppenküche durften ihre GALA am Sonntag erleben, als gegen 9:00 Uhr ein Hähnchenwagen auf den Hof der Suppenküche fuhr, um 300 halbe Hähnchen frisch und kross zu grillen. Dass es keine Suppe gab, sondern einen halben Breuler und Nudelsalat, haben uns die Gäste nachgesehen – und sich über das besondere Essen gefreut.

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