Herbstbrief 2024

Drei Wochen standen sie aufrecht, weiß gekleidet, mit einer goldenen Krone in der Hand oder auf dem Kopf und grüßten alle Gäste in der Suppenküche und im Kloster. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Dieses Motto motivierte den Bonner Bildhauer Ralf Knoblauch, aus alten Fachwerkhausbalken Königsfiguren zu schnitzen. 18 von ihnen durften wir zeigen. Jeder Gast ein König, jede Spenderin eine Königin, jeder Ehrenamtliche hat Würde: welch ein großartiges Menschenbild. Mancher Gast konnte es kaum glauben, solch eine Würde zu haben. Sie hatten genug würdelose Behandlung erlebt.

Der 4.4.2024 bleibt in guter Erinnerung. 33 g Tee hatten die Gäste für die Spender und Ehrenamtlichen eingetütet. 333 Hähnchen gab es für die Gäste mittags. Gut 100 Geladene sind zur Feier des 33-jährigen Bestehens der Suppenküche gekommen. Matthias Arndt gab 3 nachdenkliche und humorvolle Lieder zum Besten. Tanja Samrotzki moderierte klug und herausfordernd die Gespräche mit der Gründerin Sr. Monika, der langjährigen Köchin Rosi Skupin-Peetz, dem Leiter Bernd Backhaus und dem politisch engagierten Förderer Wolfgang Thierse. Sein Blick in die Zukunft: „Die Politik kann nicht alles leisten. In schwierigen Zeiten braucht es immer Stätten der Menschlichkeit.“ Der Provinzial Br. Markus betonte: „Solange wir können, bleiben wir Franziskaner in Pankow.“ Mit Suppen und Häppchen, mit Führungen und Fragen ging der Abend zu Ende. Dank den Spendern und 150 Ehrenamtlichen.

Immer wieder kommen Mitarbeiter von Firmen, die einen sozialen Tag freibekommen. Die GESOBAU hat zwei Tage 8 Mitarbeiter geschickt, die alle Bänke und Tische des Saales geschmirgelt und frisch lackiert haben. Wegen Überalterung haben wir einen Teil der Grauwasseranlage abgebaut. Ein großer Tank steht nun im Klostergarten für Regenwasser.

Ab dem 1.8. haben wir neue Mitarbeiter von verschiedenen Unterfirmen des Arbeitsmarktes bekommen. Wenn sie eingearbeitet sind, können sie wiederum den vielen neuen Praktikanten helfen.

Ohne Digitalisierung kommen wir nicht mehr aus. Die Hauptamtlichen erfassen die Arbeitszeit elektronisch; An- und Abmelden der Ehrenamtlichen läuft über eine App; seit Juni sind wir vernetzt auf Instagram, Facebook und LinkedIn. Unser ehemaliger Bufdi Moritz Ettwig hat uns dabei geholfen. Wir suchen immer noch nach einem Bufdi, der vor allem Fahrdienste übernimmt.

Im Foto sehen Sie Christine Schmitz, Krankenschwester in der Palliativ-Vorsorge. Als Buddhistin hat sie lange in einem buddhistischen Café und in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich gearbeitet, seit zwei Jahren in der Suppenküche. Sie liebt körperliche Arbeit, am liebsten in der Spülküche. Sie meint: Die Ehrenamtlichen sind ein dankbares Team, viele kennen sich mit Namen, sie bekommen ein tolles Frühstück und Mittagessen und ein Geschenk zum Geburtstag, Fehler sind keine Katastrophe, die Ehrenamtskarte ist wertvoll und sie können feiern und Ausflüge machen. Immer wieder hilft sie wochenlang bei Sea-Watch 5 in der Seenotrettung im Mittelmeer. Den Spendern sagt sie: „Das Wichtigste im Buddhismus ist geben, Zeit oder Geld. Geben macht glücklich.“

Wir wünschen Ihnen gute Herbsttage!

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