Normalerweise kocht Köchin Rosi für die Besucher der Franziskaner Suppenküche in Berlin Pankow. An diesem Tag konnte sie sich aber meist zurücklehnen und zuschauen, denn die rund 200 Obdachlose erfuhren am 18. November Nächstenliebe aus muslimischer Sicht. Zehn Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde hatten für ihre Gäste Hühnchen, Gemüse und Basmatireis zubereitet.
Die Aktion war ein Zeichen des Miteinanders von Muslimen und Christen. Für viele der Obdachlosen und Hartz IV Empfänger, die täglich die Suppenküche der Franziskaner besuchen, war diese solidarische Geste sehr willkommen. Denn so mancher Rentner kommt mit seiner kargen Rente nicht über die Monatsmitte hinaus. Die muslimischen Gemeindemitglieder, die rund 200 Gäste und Köchin Rosi und ihr Team von täglichen ehrenamtlichen Helfern der Suppenküche, aßen gemeinsam, nachdem sie sowohl christlich wie auch muslimisch gebetet hatten.
Bereits nun schon zum dritten Mal findet dieses Miteinander von Christen und Muslimen in der Suppenküche in Berlin Pankow statt. Vorangegangen war eine Anfrage der Ahmadyya-Gemeinde im Frühjahr diesen Jahres. Am 20. März wurden dann erstmals Gäste der Suppenküche mit einem schmackhaften Mittagessen bewirtet. Eine weitere Begegnung im Mai war ein Besuch der erst vor einigen Jahren erbauten Moschee in Heinersdorf. Neben einer Führung durch die Moschee, hatten die Besucher die Gelegenheit, im gemeinsamen Gespräch und Austausch die muslimische Gemeinde besser kennen und letztlich auch schätzen zu lernen.
Angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten, die in der deutschen Bevölkerung viel Angst und Misstrauen gegenüber Muslimen ausgelöst hat, ist die Geste der Ahmadiyya-Gemeinde ein hoffnungsvolles Zeichen für kulturübergreifende Solidarität.
Herr Munir Shahed, einer der Organisatoren sieht die Aktion als ein Zeichen des Miteinanders zwischen Muslimen und Christen. „Wir sind Teil der Gesellschaft in Deutschland und wollen uns hier engagieren!“