Ulli Frühhaber aka EARLYHAVER

Zwischen Wohlstand und Leere: Das stille Leiden der Unsichtbaren in Deutschland

Fotos aus der Franziskaner-Suppenküche in Berlin-Pankow von Ulli Frühhaber

Ein Vorhaben in die Tat umsetzen

Meinen Arbeitsplatz gibt es nicht mehr. Die Firma, in der ich siebzehn Jahre arbeitete, stellt den Betrieb ein. Es waren keine wirtschaftlichen Gründe, es fand sich nur kein Nachfolger. Deswegen habe ich Zeit. Zeit zum Nachdenken und zum Schaffen. Schon lange wollte ich mich einem Thema widmen, der Armut in Deutschland. Ich wollte die Menschen hinter den Statistiken kennenlernen, ihre Geschichten hören und ihre Realität erfahren. Wo könnte ich das besser als direkt an der Quelle?

Berlin Pankow. Einer der grünsten Bezirke unserer Hauptstadt, der auch Schauplatz einiger bekannter Filme war, beispielsweise „Lola rennt“ oder „Sonnenallee“. Den Prenzlauer Berg hat sicher jeder schon einmal gehört. Hier befindet sich die Suppenküche des Ordens der Franziskaner. Vor einigen Tagen schrieb ich ihnen eine Mail und fragte, ob ich vorbeikommen könne. Der Leiter, Herr Backhaus war ziemlich angetan von der Idee und lud mich zu sich ein.

Ankommen in Pankow

Ich war nicht allein an diesem Tag. Meine beste Freundin Rebecca begleitete mich, nachdem sie am Vortag anrief und fragte, ob sie mitkommen könne. Ihre Mutter hatte früher auch in einer Suppenküche gearbeitet und verstand, was echte Armut bedeutete. Rebecca selbst entkam nur knapp diesem Schicksal, weil sie ein starkes Umfeld hatte. Natürlich freute ich mich, das Ganze gemeinsam anzugehen. Ich fand es sogar praktisch, denn so konnte ich wahrscheinlich bessere Aufnahmen machen, während sie mit dem einen oder anderen ins Gespräch kommt. Außerdem kann sie die zweite Kamera bedienen.

Es war früh am Morgen, als wir uns auf den Weg machten. Die Sonne strahlte über den leeren Straßen, und der Himmel war klar…

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