Walter Plümpe

Ikone „Mutter Gottes vom Zeichen“ für den Meditationsraum des Franziskanerklosters in Berlin-Pankow feierlich eingeweiht.

Bruder Johannes dankt der Malerin Maria Akuratnova. Fotos von Walter Plümpe.

Wer den Meditationsraum im 1. Obergeschoss des Franziskanerklosters in Berlin-Pankow betritt, blickt bald auf eine Ikone. Seit dem 2. Advent hat sie dort ihren festen Platz. Zuvor wurde sie von Bruder Johannes Küpper im Sonntagsgottesdienst in der Kapelle feierlich geweiht. Als „Fenster zu einer größeren Wirklichkeit“ würdigte er das Werk von Maria Akuratnova. Sie stammt aus Russland und hat dort das Ikonenmalen gelernt. Sie hat auch schon oft die jährliche Osterkerze für die Kapelle des Klosters gestaltet.

Die Ikone „Mutter Gottes vom Zeichen“ von Maria Akuratnova.

„In dieser Ikone wird die Weissagung des Propheten Jesaja dargestellt: Darum wird der Herr von sich aus ein Zeichen geben“, begann Bruder Johannes seine Predigt mit dem Zitat von Jesaja 7,14: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären …“ Diesen Immanuel (= Gott ist mit uns) zeigt die Ikone als segnendes Kind in Marias Leib.

„Was fällt Ihnen beim ersten Betrachten der Ikone auf?“, fragte Bruder Johannes die Gottesdienstbesucher. Genannt wurden unter anderem die warmen Farben, die offenen und betenden Hände Marias, die Sterne um den Jesusknaben als Hinweis auf den Kosmos, der dominante Gold-Ton, der bis in den Rahmen reicht.

In seinem Impuls zur Meditation der Ikone riet Bruder Johannes zur Gelassenheit. „Lass es geschehen, wie es kommt, ohne Zielstrebigkeit.“ Auch Gott habe sich seit der Weissagung des Propheten 720 Jahre Zeit gelassen. Vieles brauche Zeit, bis es sich zeigen könne. „Gott zeigt sich dem, der sich seiner Lebensgeschichte stellt und auch seine dunklen Seiten ins Gespräch mit ihm bringt.“ Beim Meditieren sei Gott schon immer anwesend, auch wenn davon nichts spürbar oder „begreifbar“ sei.

Nach dem Gottesdienst folgten viele Teilnehmende der Einladung von Bruder Rudolf Dingenotto in den Meditationsraum. Durch die Klausur des Klosters hindurch ging es in den schlichten Raum oberhalb der Kapelle, wo Bruder Johannes der Ikone „Mutter Gottes von Zeichen“ ihren endgültigen Platz gab. Bei den monatlichen Meditations- und Schweigetagen wird sie ein prägendes Element werden.

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