Bruder Christoph Körber, Bruder Rudolf Dingenotto, Herr Bernd Backhaus

Herzlich grüßen wir Sie zur Adventszeit aus der Suppenküche der Franziskaner in Pankow

Hier sehen Sie ein Bild meines Mitbruders Laurentius Englisch. Es hängt groß an der Außenwand unseres Konventes in Vossenack, Eifel. Der hl. Franziskus hat vor genau 800 Jahren zum ersten Mal in der Geschichte Weihnachten live gefeiert: draußen mit Ochs und Esel, einem kleinen Kind und seinen Eltern. Auf dem Bild liegt das Kind draußen auf der Straße vor der Lieblingskapelle des Heiligen: San Damiano. Es hält Hände und Augen offen, uns zugewandt. Ähnlich schaut uns Franziskus mit gekreuzten Armen, die seine Wundmale zeigen, lächelnd an. Über der Kapelle steht oder schwebt ein jugendlicher Christus. Er hat schon Elend und Leid überwunden. Sieben Tauben, Symbol der sieben Gaben des Heiligen Geistes, schweben um ihn herum. Ein ungewöhnliches Weihnachtsbild. Es verschweigt nicht die nackte Existenz des Kindes und sein Kreuz. Es ist obdachlos und doch uns gütig zugewandt. Von dieser Vision lebt der Künstler und leben die Franziskaner bis heute.

Die Suppenküche der Franziskaner gäbe es nicht, wenn es nicht Franziskus gegeben hätte. Was wäre die Suppenküche mit fünf Angestellten, wenn es nicht die ca. 150 Ehrenamtlichen gäbe? Wir könnten den täglichen Andrang und die Finanzierung nicht bewältigen. Eine dieser wertvollen Kräfte ist Fr. Catherina Stolz.

Von Beruf Gynäkologin kommt sie jede Woche an ihrem freien Tag und schneidet Gemüse, Obst und Kartoffeln. Oder sie schmiert 180 Brote. Sie wohnt in der Nähe und hat täglich die Schlange gesehen. Sie hat sich gesagt: Ich möchte mich nicht nur um mich selber drehen. Wie kann ich mich nützlich machen? Erst hat sie im Saaldienst mitgemacht und seit Corona im Küchendienst. Große Freude macht ihr die Zusammenarbeit im Stammteam in familiärer Atmosphäre. Spannend findet sie die Zusammenarbeit mit immer neuen Praktikanten aus aller Herren Länder, Altersklassen und Berufen. Sie erlebt unmittelbar, wie sinnvoll ihre Arbeit ist: Was sie vorbereitet hat, bringt anderen etwas. Sie fühlt sich geerdet und denkt über die alltäglichen Luxusprobleme anders. Den Spendern sagt sie: Verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck. Dann sehen Sie direkt, wohin Ihr Geld geht.

Den Dank an alle Ehrenamtlichen und an Sie als Spender möchten wir im nächsten Jahr besonders ausdrücken. Am 4. 4. 24 existiert die Suppenküche 33 Jahre lang. Das möchten wir dankbar begehen. Deshalb laden wir Sie zu diesem Abend herzlich ab 19 Uhr in den Saal der Suppenküche ein. Mit etwas Programm, Musik und der Moderatorin, Fr. Tanja Samrotzki schauen wir in die Geschichte und bedanken uns für alle Unterstützung. Merken Sie sich bitte diesen Termin vor.

Im November begehen wir das jährliche Gedächtnis der verstorbenen Gäste, Mitarbeiter, Mitbrüder und Spender. In diesem Jahr haben wir 38 Namen genannt und für alle eine Kerze entzündet. Wir Franziskaner gedenken auch der Lebenden. Jeden Monat feiert jeder Priester eine hl. Messe für die Wohltäter. Da wir seit Längerem keinen Nachwuchs mehr bekommen, können wir unsere sozialen Werke nur mit viel ehrenamtlichem Engagement weiterführen.

Mit diesem Brief bedanken wir uns wiederum für Ihre Unterstützung.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen segensreiche Advents- und Weihnachtstage sowie ein erfülltes Jahr 2024.

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