Bernd Backhaus

Woche Drei, Ostern in der Suppenküche unter den Beschränkungen von Corona

Eine Familie kam mit privat gebackenen Muffins vorbei, die wir an unsere Gäste weiter geben konnten. Danke!

Es bleibt erstaunlich, wie sehr wir uns alle in dieser neuen Zeit des immerwährenden Sonntags eingerichtet haben, in einer Entschleunigung, die aber doch darauf wartet, endlich Ihren Ausweg zu finden. Auch wir in der Suppenküche denken nach über die Exit-Strategie, mit der wir hoffentlich recht bald die gesellschaftlichen Entwicklungen hin zur Normalität in unserer Weise mitvollziehen können.

Noch profitieren wir aber davon, dass viele Menschen Zeit haben, und Ideen, Phantasie und den Willen, diese für unsere Gäste einzusetzen. So kam eine Familie mit privat gebackenen Muffins vorbei, die wir an unsere Gäste weiter geben konnten. Die LINKE in Pankow brachte eine finanzielle Spende, die wir für die laufende Tätigkeit einsetzen können. Auch andere Spender denken gerade jetzt an uns und unterstützen unser Tun finanziell. Das Bezirksamt Pankow brachte Masken vorbei, die wir für uns zum Schutz der Gäste einsetzen können. Auch dort, stellen wir dankbar fest, sind viele Mitarbeiter, die uns kennen, schätzen und unsere Arbeit ganz persönlich unterstützen. Und auch wenn Ostern normalerweise nicht so sehr wie Weihnachten Anlass gibt, an die Obdachlosen und Bedürftigen zu denken, spüren wir in diesen Corona-Zeiten aber besonders, dass es eine schöne Aufmerksamkeit für unsere Gäste gibt.

Der Monatsanfang ist in der Suppenküche immer davon geprägt, dass die Zahl der Gäste etwas zurückgeht, da es in verschiedener Weise auch für einige unserer Gäste Geld gibt. Wenn dann am Ende des Geldes aber noch so viel Monat übrig bleibt, dann steigt auch die Zahl wieder. Für uns ist es zu Beginn dieses Monats April besonders auffällig, dass wir viele neue Gesichter sehen, Menschen, die sich sonst nicht an die Suppenküche wenden. Ob das ein erster Vorbote ist für die Auswirkung, die wir hier langfristig von der drohenden Rezession zu spüren bekommen werden, bleibt abzuwarten.

Wir hoffen sehr, dass unsere Exit-Strategie bald zum Zuge kommen wird, unsere Küche ist für diesen Notbetrieb nicht gedacht. Sobald es uns wieder erlaubt sein wird, hoffen wir wieder Suppe kochen zu können und überlegen schon, wie wir die Bedingungen bei uns so einrichten können, dass eine Ausgabe mit Abstand realisiert werden kann. Sehr erfreulich bleibt dabei, dass wir fast täglich Anfragen für ehrenamtliches Engagement haben, womit wir planen können, dass auch ein gesteigertes Angebot wieder möglich und realisierbar sein wird.

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